Materialistische Rassismuskritik – Vortrag & Diskussion mit Bafta Sarbo
19.05.21, 19h, online
Marxismus und Antirassismus werden in deutschen aktivistischen und akademischen Kontexten selten zusammen gedacht. Oft gibt es die (zum Teil legitime) Unterstellung Marxist*innen würden im Rassismus lediglich einen Nebenwiderspruch sehen und sich deshalb nicht würdig damit beschäftigen. Eine historisch materialistische Auseinandersetzung mit Rassismus kann jedoch wichtige Einsichten auf die Frage liefern, was Rassismus ist, wie er entstand und warum er bis heute Konjunktur hat. Im Zentrum steht dabei seine Verwobenheit mit materiellen gesellschaftlichen Grundlagen auf deren Basis sich Rassismus immer wieder erneuert. Was hat Kapitalismus mit rassistischer Gewalt zu tun? In welcher Verbindung stand die Erfindung der Weißen mit den Startbedingungen der kapitalistischen Produktionsweise? Welche ökonomischen Strukturen garantieren ein Fortleben der Herrschaft des globalen Nordens über Länder ehemaliger Kolonien? Inwiefern ist Rassismus mehr als nur eine Ideologie oder ein falsches Bewusstsein und wieso ist es mit gelungener Bildungsarbeit nicht getan? Diesen Fragen wird im Vortrag nachgegangen.
Link zur Veranstaltung: https://us02web.zoom.us/j/82919447000
Referentin: Bafta Sarbo studiert Sozialwissenschaften und arbeitet zum Verhältnis von Marxismus und Antirassismus. Sie ist politisch unter anderem aktiv im Vorstand der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland und arbeitet dort zu Racial Profiling, Migrationspolitik und Rassismen in Deutschland.