Demonstration am 8. Mai

Erinnern, Widerstand, Konsequenzen –

Solidarisch gegen rechte Gewalt in Kassel und überall

Aufruf zu einer Demonstration am 8. Mai 2021, 14h, Kemal-Altun-Platz (vor dem Schlachthof)

Wir, die Initiative antifaschistischer Mai, wollen am 8. Mai die Forderungen nach der Entnazifizierung aller gesellschaftlichen Bereiche und einer auf Solidarität statt auf Ausgrenzung basierenden Gesellschaft auf die Straße bringen! Die Demonstration bildet den Auftakt für eine Veranstaltungsreihe, die bis zum 2. Juni andauert. Wir wollen am Jahrestag der Befreiung vom Faschismus Kontinuitäten rechter Gewalt und Diskriminierung in Kassel – und darüber hinaus – benennen, den Widerstand dagegen sichtbar machen, antifaschistische Allianzen bilden und ein besseres Leben für alle einfordern!
Kassel ist zu einem Symbol von rechtem Terror und Rassismus geworden: der Mord an Halit Yozgat und Walter Lübcke, der versuchte Mord an Ahmed, der Angriff auf Efe und die kürzlichen Bombendrohungen des NSU 2.0 gegen die Walter-Lübcke-Schule.
Die Anschläge und Terrorakte in Kassel reihen sich mit dem Anschlag in Halle und den Morden in Hanau in die jüngere Geschichte rechter Gewalt ein, die aus rassistischen, antisemitischen und antifeministischen Überzeugungen verübt wurden. Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und Faschismus sind tief in gesellschaftliche Strukturen eingeschrieben. Der Nährboden für rechte Gewalt ist ein gesellschaftliches Klima, wo menschenverachtende Positionen nicht entschieden zurückgewiesen werden, sondern rechte Bewegungen sogar Zulauf erfahren.
Den Nährboden für rechte Gewalt bilden ebenso staatliche Institutionen, die tief mit dem NSU Komplex verstrickt sind, die Akten nicht freigeben, bestehende rechte Strukturen nicht konsequent verfolgen und Betroffene kriminalisieren statt sie zu schützen.
Die Forderung von Betroffenen und Antifaschist:innen, aus den Taten weitreichende Konsequenzen zu ziehen, bleibt ungehört. Um rechter Gewalt den Boden zu entziehen, gilt es ihr auch dort entgegenzutreten, wo sie sich in diskriminierenden Zuschreibungen und Ereignissen des Alltags ausdrückt.
Schwarzes, (post)migrantisches, jüdisches, queeres, antifaschistisches und feministisches Leben sind gesellschaftliche Realität, die es vor dieser Gewalt zu schützen gilt. Dazu gehört die Entwicklung von offensiv solidarische Praxen und die Stärkung des Widerstands gegen rechte Gewalt – durch konsequentes Erinnern und das Sichtbarmachen einer solidarischen Alternative in regionalen und überregionalen Bündnissen!
Solidarisch gegen rechte Gewalt in Kassel und überall!

Kommt zur Demo am 08.05.2021 um 14h am Kemal-Altun-Platz (vor dem Schlachthof)

Da die Veranstaltung einen Fokus auf den Inhalten der Redebeiträge hat, wird sie den Charakter einer bewegten Kundgebung haben. Um die Vielfalt aller Mitwirkenden der Demonstration zu respektieren, bitten wir darum, keine Parteifahnen zu zeigen. Weiter bitten wir euch, einen Mund-Nasenschutz zu tragen und Abstand zueinander zu halten.